Der Konzern BMW wurde im Jahre 1917 gegründet, allerdings nicht mit der Intention, sportliche Luxusfahrzeuge, sondern die besten Motoren für Flugzeuge zu bauen. Dieser Markt erschien den Gründern in der damaligen Zeit als der aussichtsreichste und profitabelste. Das weiß-blaue Logo des Konzerns symbolisiert diese Ära, indem der innere Kreis einen Propeller darstellt. Der anfängliche Name war damit auch nicht BMW, sondern BFW und das stand für Bayerische Flugzeugwerke. Die Umbenennung erfolgte ein Jahr später. Ein interessanter Aspekt ist, dass BMW nach den Flugzeugmotoren nicht direkt zu den Autos übergegangen ist, sondern sich erst den Motorrädern gewidmet hat.

Fünf Jahre lagen dazwischen

Im Jahre 1923 wurden die ersten Motorräder gebaut. Das erste Auto sollte erst 1928 vom Band rollen. Die ersten Motorräder waren alles andere als langweilig, die sportliche Fortbewegung trägt BMW tatsächlich in seiner DNA. Der allererste Motorrad-Motor sollte bereits der legendäre Zweizylinder-Boxer sein. Die R32 war das erste Motorrad und sie wurde direkt im Motorsport eingesetzt. Bei den Rennen „Rund um die Lausitz“ oder „Rund um Landshut“ konnte sie sofort überzeugen. Doch nicht nur schnell war sie, sondern auch schön. Eine optische Augenweide hatten die damaligen Ingenieure auf zwei Räder gestellt. Mit dem allerersten Modell unterstrich BMW direkt seine Premium-Ambitionen. Der Preis war für damalige Verhältnisse alles andere als günstig, mit 2.200 Reichsmark war sie kein Schnäppchen. Doch verkauft hat sie sich prächtig und ist heute ein begehrter Oldtimer. Die R32 wird auf diversen Auktionen für sehr viel Geld versteigert.

Der Erfolg machte neuere und bessere Modelle möglich

Dass man mit der Erfahrung aus dem Flugzeugmotorenbau auch fantastische Motorräder bauen kann, ließ die Verantwortlichen frohlocken. Als der eigentliche Startschuss zum Erfolg von BMW Motorrad galt der Auftritt auf dem Pariser Automobilsalon im Jahre 1923. Hier nahm auf einmal die ganze Welt zur Kenntnis, dass es künftig hochwertige Motorräder aus Bayern geben wird. Die R32 war das weltweit erste Motorrad mit Doppelstahlrohrrahmen und einer Steckachse. Diese Bauweise entwickelte sich zu einem neuen weltweiten Standard. Die Münchner haben es somit geschafft, direkt mit dem ersten Modell die Kunden wie die Fachwelt gleichermaßen zu überzeugen. Noch heute wird der damalige Auftritt in Paris für PR-Zwecke genutzt.

Die Kunden liebten die hohen Geschwindigkeiten

Bereits die R32 brachte es auf 97 Kilometer in der Stunde, ein Top-Wert, der die Freude am Fahren schon sehr früh als Markencredo festgelegt hat. Neben dem Boxermotor setzte BMW auf eine Einzylinder-Maschine, sie kam nur zwei Jahre später auf den Markt und konnte ebenso auf Anhieb begeistern. Beide Motorenkonzepte wurden über Jahrzehnte parallel gebaut und sollten die Basis für alle Folgemodelle werden.